"Ein Leben, wie alle anderen auch."
Menschen mit einer HIV-Infektion und der sich daraus entwickelnden Erkrankung Aids können bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie leben wie alle anderen Menschen auch. Das zu verdeutlichen, war das Anliegen der Aidshilfe Fulda zum Welt-Aids-Tag am 01. Dezember.
„Der Welt-Aids-Tag ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen weltweit und ein Gedenktag für alle Menschen, die an HIV und Aids verstorben sind“, erklärt Susanne Maul, Geschäftsführerin der Aidshilfe in Fulda.
Seit über 30 Jahren gibt es die Beratungsstelle der Aidshilfe in der Friedrichstraße 4. „Bei Aids kämpfen wir aber auch 30 und 40 Jahre nach dem Auftreten noch immer mit Stigmatisierung, Vorurteilen und fehlendem Wissen“, berichtet Simone Schafnitzel aus dem Vorstand des Vereins. Dabei sei es heute einem HIV-positiven Menschen möglich, normal zu leben, sofern rechtzeitig eine Diagnose gestellt wird und eine Therapie eingeleitet wird.
Zum Gedenken an die an Aids erkrankten und verstorbenen Menschen feierten die Mitarbeiter*innen der Beratungsstelle mit betroffenen Menschen in der Stadtpfarrkirche einen Gottesdienst. Stefan Buß, Innenstadtpfarrer in Fulda, verdeutlichte dabei die Bedeutung eines solchen Gedenktages: „Immer wieder ist es wichtig, auf die Lebensumstände von Menschen aufmerksam zu machen, die oft am Rande der Gesellschaft stehen und von Ausschluss betroffen sind.“ In einer Rede erläuterte Susanne Maul die Bedeutung von Aids in der heutigen Zeit: „Auf der Welt leben etwa 38 Millionen Menschen mit HIV. Nur 67 % dieser Menschen haben Zugang zu lebenswichtigen HIV-Medikamenten. Insgesamt sind 32,7 Millionen Menschen an HIV gestorben, davon vergangenes Jahr 2600 in Deutschland. 52 % der Betroffenen sagen, dass ihr Leben durch Vorurteile stark eingeschränkt sei.“ Das liege oft noch an moralischen Vorbehalten, da HIV mit Homosexualität, negativ bewertetem Sexualverhalten und Drogenkonsum in Verbindung gebracht werde.
Am Nachmittag bot die Aidshilfe Gelegenheit zur Information und Gespräch in der Löwen-Apotheke. Dabei kam auch Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld zu Besuch, der seit Jahren den Gedenktag unterstützt. Im Gespräch mit Vertreter*innen der Aidshilfe konnten sich Besucher*innen über die Situation HIV-betroffener Menschen austauschen und die rote Schleife mitnehmen, die seit vielen Jahrzehnten als sichtbares Zeichen der Solidarität für Menschen mit Aids steht.
Unterstützt wird der regionale Welt-Aids-Tag auch vom Projekt „Akzeptanz und Vielfalt in Fulda und Region“, angesiedelt am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Fulda und gefördert durch Hessische Ministerium für Soziales und Integration. Durch diese Mittel können in diesem Jahr u. a. Geschenke für Menschen mit Aids bereitgestellt werden.
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